BOAG - Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung
«Ich denke»
von Margrit Grauhaus
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Ich denke, ich muss noch einige Dinge abgeben, bevor ich zu meiner Ordnung finde.

Ich denke, ich muss noch einige Gespräche führen, bevor ich zu meiner Ordnung finde.

Ich denke, es wird keine sichere Ordnung geben.


Ich denke über die Generation nach, deren Teil ich bin. Ich lese Meinungen darüber in Zeitungen, ich höre Meinungen dazu im Radio.


Ich denke an meine Ideen. Was ich nicht denken kann, das sind die Konsequenzen, die sich aus meinen Ideen ergeben könnten.


Ich denke an die Brüchigkeit und an die Verbundenheit. Ich visioniere mir eine Zukunft zurecht, in der ich mich wohl fühle.


Ich denke an die Auseinandersetzung zwischen der Geschichte und der jetzt gültigen, proklamierten Geschichte. Ich nehme die Spannung, die dazwischen entsteht, wahr. Ich denke, daß etwas unternommen wird, um die Spannung aufzulösen.


Es gibt Zeiten, da denke ich und lösche und denke und lösche und denke und lösche. Und frage mich halbherzig: wo kommt mein Denken her, wo führt es mich hin? Alles kann keinen Sinn ergeben, ich höre und sehe und fühle bloß so ein Rauschen. Und hoffe, daß ich plötzlich wieder denken kann, ohne zu löschen, wenn etwas aus dem Rauschen mich involvieren möchte.




Erstellt: 29. April 2009 – letzte Überarbeitung: 5. Mai 2009
Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung.
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