BOAG - Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung
«Skizzen zum postmodernen ‹Prekariat›»
von Albertine Devilder & Helmut Hansen
Als PDF-Datei laden

Einführung

‹Untere› soziale Schichten gab es immer schon. Wer wissen möchte, wie man in früheren Zeiten am unteren Ende verschiedener Gesellschaften lebte, lese alte Romane. Natürlich sind die meisten literarischen Fiktionen nie für ‹Arme› und über ‹Arme› geschrieben worden, und die Helden (oder Heldinnen) aller Erzählungen sind meist Angehörige ‹höherer› sozialer Strata. Dennoch können wir in einem von fünfhundert Romanen, etwa bei Charles Dickens, ein Gefühl dafür entwickeln, was es heißt, ganz unten zu sein. Und wie es sich heute in unserer Gesellschaft des Spektakels lebt am unteren Ende aller gesellschaftlichen Skalen, haben wir in verschiedenen psychologischen Essays beschrieben, auf die wir gleich zurückkommen werden.

Leute ohne ‹feste› Arbeitsverhältnisse, die mit großer Mühe ihren Lebensunterhalt fristen, gab es ebenfalls immer schon. Da diese Menschen offensichtlich in heiklen, schwierigen, mißlichen ergo prekären Umständen leben, was den Erwerb eines für ein angemessenes Leben ausreichenden Einkommens betrifft, faßt man sie neuerdings unter dem Begriff ‹Prekariat› zusammen. Wir finden dieses Wort ganz gut, da wir meinen, daß er als Reaktion auf die Entsicherung und Entrechtung des Arbeits-Lebens durch befristete Beschäftigung, Unterbezahlung, Minijobs, Ein-Euro-Jobs, Dauerpraktika oder erzwungene Schein-Selbständigkeit gut gewählt ist. Im Begriff Prekariat blitzt ein postmodernes Tagelöhnerwesen auf und Millionen flexibilisierter, also biegsam, beugsam und anpassungsfähig gemachter Arbeitsnomaden winken uns zu.

Und das ist der Punkt: Was es nicht schon immer gab, war die große Zahl von Menschen, die in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen leben müssen. Das schauen wir uns an.


‹Das abgehängte Prekariat› [1] Vgl. hierzu die im Oktober 2006 vorab veröffentlichten Folien einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebenen und von der ‹TNS Infratest Sozialforschung› durchgeführten Studie: Rita Müller-Hilmer (2006): Gesellschaft im Reformprozess.

Beginnen wir ganz unten: In einer neuen Untersuchung im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung wird gesagt, das ‹abgehängte Prekariat› [2] Vgl. Rita Müller-Hilmer (2006): Gesellschaft im Reformprozess. Folien 81 bis 89.

  • habe von allen untersuchten sozialen Gruppen die mit Abstand größte finanzielle Unsicherheit,
  • empfinde die gesamte Lebenssituation als ausgesprochen prekär,
  • habe besonders starke Zukunftssorgen, indem sie befürchteten, selbst diesen niedrigen Lebensstandard in Zukunft nicht halten zu können,
  • zeige ausgesprochene Verunsicherung, fühle sich gesellschaftlich im Abseits und auf der Verliererseite,
  • zeige starke gesellschaftliche Desorientierung, fühle sich vom Staat alleine gelassen,
  • und empfinde schließlich die Gesellschaft als extrem undurchlässig.

  • Wie oben erwähnt, haben wir – jenseits soziologischer Termini – in verschiedenen Essays und Studien über die Psychologie der sogenannten Unterschicht und des postmodernen Proletentums nachgedacht und dabei zu zeigen versucht, wie in unserer ‹Gesellschaft des Spektakels› – ein ‹abgehängtes Prekariat› tagtäglich mit Hilfe von TV und Schmierlappenzeitung hergestellt wird. Wobei uns bei unseren Untersuchungen immer besonders wichtig war, den Zusammenhang zwischen dem postmodernen Proletentum und einer ‹proletischen› Ästhetik zu sehen, denn es ist ganz offensichtlich, daß der in unserem Arbeitspapier Nr. 14 beschriebene dreifache Sieg der Arbeiterklasse viel zur Befriedung der Abgehängten in unserer Kultur beiträgt. Nur zur Erinnerung: Das wichtigste Moment, der erste Sieg, in diesem Zusammenhang scheint uns zu sein, daß das Kapital dem postmodernen Proleten bereitwillig die Definition dessen, was Ästhetik sei, überläßt. Was die Angehörigen des abgehängten Prekariats also täglich im sogenannten ‹Unterschichtfernsehen› zu sehen bekommen, das sind sie selbst! Des weiteren, der zweite Sieg, lockt das Kapital mit einer angeblichen Tiefpreiskultur die angebliche Zahlenintelligenz des abgehängten Prekariats hervor und treibt gleichzeitig damit das Unterscheidungsvermögen für Inhalte und Qualitäten ab. Und schließlich, der dritte Sieg, räumt das Kapital dem abgehängten Prekariat mit Hilfe der einschlägigen Schmierlappenzeitung ein Recht auf tägliche Erregung ein. Selbstverständlich werden die Erregungseinladungen so ausgesprochen, daß die Erregungen völlig folgenlos bleiben. [3] Vgl. dazu unser Arbeitspapier Nr. 14 ‹Was von der Postmoderne übrig blieb. Zeitgemäße Betrachtungen›, Seite 39f.

    Albertine Devilder faßt in ihrem Traktat Abschied von der Arbeiterklasse den verhängnisvollen ‹Sieg der Arbeiterklasse› so zusammen: «Die isolierten Konsummonaden werden von der telekommunikativen Gemeinschaft des Großen Bruders wieder zusammengefügt. So sind dann zwar alle vereinzelt, aber niemand ist einsam, denn: «Du bist nicht allein». Aus dem «Teile und Herrsche!» der alten Römer ist heute also ein «Isoliere und reintegriere!» geworden. Die in ihren Wohnzellen, in ihrer Wohnhaft lebenden Individuen werden täglich und rund um die Uhr von TV-Spektakelbildern und Höhepunkten der Gemeinheit zusammengehalten. Und in der wenigen Zeit, in der sie nicht vor dem TV sitzen, sprechen sie ganz Bild-gesättigt und Bild-erfüllt darüber, wie das war, als sie davor gesessen haben. Und eben erst durch dieses soziale Zusammenkleistern erreichen die TV-Bilder, die sich der einzelnen Individuen ja längst bemächtigt haben, ihre volle Macht. Der Sieg der Arbeiterklasse über die Definitionsgewalt öffentlicher Ästhetik, der Sieg der proletarischen Ästhetik also markiert gleichzeitig den Abschied von all dem soziologisch und politisch Aufgeladenen, das die Arbeiterklasse (als sozialem System mit Identifikationseinladung) mal ausgezeichnet hat. Die Abschaffung des Proletariats durch die Proletarisierung der Ästhetik. So könnte es sein.»

    Und damit schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei der Untersuchung der Friedrich-Ebert-Stiftung: «Das abgehängte Prekariat zeige ausgesprochene Verunsicherung, fühle sich gesellschaftlich im Abseits und auf der Verliererseite». Und jetzt wird uns klar, warum diese stetig wachsende ‹Unterschicht› dadurch, daß man ihr fragwürdige Siege eingeräumt hat, jeglichen Impetus in Richtung Selbstbestimmung, Eigenbewegung und Kreativität ausgetrieben hat. Das abgehängte Prekariat sitzt vor dem TV, bezieht ein Einkommen vom Staat und wartet darauf, daß sich in ihrem Leben etwas ändert. Aber genau das wird nie geschehen. Denn eins ist ‹sicher›: Diese vor dem TV festgeklebten und isolierten Proleten werden sich zu einer Änderung ihrer Verhältnisse, zu einer gemeinschaftlichen Aktion, ja gar zu einer Revolution nicht mehr aufraffen. Das soll so sein.


    Das hoffende Prekariat

    Werfen wir unseren Blick auf eine andere hoch interessante Gruppe von Menschen, die in prekären Verhältnissen lebt: Die sogenannte ‹Generation Praktikum›. Daß etwa gut ausgebildete Hochschulabsolventen sogenannte Praktika absolvieren, bevor sie in ihren Beruf ‹einsteigen›, ist nicht erwähnenswert. Bedeutsam ist aber, daß heute immer mehr Firmen und Unternehmen diese Praktikanten nach Herzenslust ausbeuten, da der ‹Arbeitsmarkt dies zur Zeit eben hergibt›. Überall werden Praktikanten auf Stellen gesetzt, in denen sie, oft ohne jegliche Entlohnung, die Arbeit eines regulären Stelleninhabers erfüllen sollen. Nun, dazu gibt es mittlerweile schon etliche Untersuchungen und sogar zielgenaue Webseiten.

    Was uns hier interessiert, sind zwei Beobachtungen. Zum einen hat das ‹hoffende Prekariat› sehr gut verstanden, daß es seine Chancen im Berufsleben immer in Konkurrenz zu anderen Menschen suchen muß. Wettbewerb ist die Devise, Herausforderungen werden angenommen. Das führt zu einer für das Kapital äußerst erfreulichen Vereinzelichung und Entsolidarisierung. Jeder muß sehen, wo er bleibt, jeder ist sich selbst der nächste: Die egoistischsten Gene werden sich schon durchsetzen. Albertine Devilder schreibt dazu in ihrem Essay ‹Über das Besiegte›: «Da jeder einzelne seine Arbeitskraft an das Kapital verkaufen muß, entsteht eine Vereinzelung des Arbeiters, entwickelt sich seine Loslösung von solidarischen, auf Gegenseitigkeit beruhenden sozialen Gemeinschaften! Der Arbeiter wird im Kapitalismus zum unsolidarischen, flexiblen, jederzeit einsetzbaren Einzelkämpfer, der sehen muß, wo er bleibt, und der auf andere nun wirklich keine Rücksicht nehmen kann! Denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!»

    So ist es. Nur ganz allmählich merken die unter dem Begriff ‹hoffendes Prekariat› zusammengefaßten Leute, daß sie gegeneinander ausgespielt, trianguliert und vor allem ausgebeutet werden. Es gibt sogar schon einzelne Bemühungen, hier zu einer ‹gemeinsamen› Aktion zu kommen. Aber das wird niemals geschehen. Diese Hoffnung ist im hoffenden Prekariat deplaziert.

    Der zweite Punkt, den wir kurz beleuchten wollen, ist, daß das ‹hoffende Prekariat› sich ohne die Hilfe anderer gar nicht ausbeuten lassen kann. Und hier ist der entscheidende Unterschied zum ‹abgehängten Prekariat›. Eine ‹Generation Praktikum›, die zum Teil über Jahre hinweg in der vagen Hoffnung auf eine in der Zukunft liegende mögliche ‹Festanstellung› unentgeltlich Arbeiten verrichtet, kann es nur geben, wenn irgendjemand für den Lebensunterhalt dieser Leute aufkommt. Ohne Eltern, Partner oder andere Angehörige kann das System also nicht funktionieren.

    Auch die soziale Gruppe des ‹hoffenden Prekariats› wird täglich größer. Jenseits der ‹Generation Praktikum› sehen wir, daß immer mehr hoch qualifizierte Leute entlassen werden (Beispiel Siemens) und Dank neuer Gesetze nach etwas mehr als einem Jahr vor einer finanziell ausgesprochen prekären Situation stehen. Armut droht. Aber sie hoffen.


    Das coole Prekariat

    In diesem soziologischen und psychologischen Stratum finden wir meist gut ausgebildete und kreative Leute, die weder eine Festanstellung suchen noch irgendein Interesse daran haben, für jemand anderen zu arbeiten und sich ausbeuten zu lassen. Klar, ab und zu nehmen sie vorübergehend einen Job an und nennen diesen ‹Brotberuf›. Aber klar ist, daß hier das – mittlerweile doch sehr unsicher gewordene – Angestelltendasein verlacht und pointiert auf die Freiheit eines selbstbestimmten Daseins verwiesen wird. Überspitzt können wir sagen: Diese Leute bevorzugen es, sich selbst auszubeuten. Sie sind selbstbewußt genug, aus der Not fehlender Arbeitsplätze eine Performance in Eigenständigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Freiheit und Ungebundenheit zu geben, die als Emanzipation von der Lohnabhängigkeit verstanden werden soll. Nun, ein selbstbestimmtes Leben («Mach Dein Ding!») gilt in der Postmoderne als cool, und so ist es nicht verwunderlich, daß die Leute, die sich nicht nur mit ihrem Prekariat aktiv abfinden sondern auch noch die üblichen beruflichen ‹Sicherheiten› verlachen, sich den schönen Namen ‹digitale Bohème› [4] Holm Friebe, Sascha Lobo (2006): Wir nennen es Arbeit. Die digitale Bohème oder Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung. München: Wilhelm Heyne Verlag. gegeben haben.

    Der wesentliche Unterschied zum ‹hoffenden Prekariat› besteht also darin, daß die derzeitigen Umstände auf dem Arbeitsmarkt nicht zu den Bedingungen des Kapitals akzeptiert werden, es gibt keinen vorauseilenden Gehorsam, keine Anpassung, keine unterwürfige Liebedienerei, nein, hier wird eine Eigenbewegung propagiert und gefeiert, die überaus sympathisch ist.

    Und wer von Ihnen, lieber Leser und liebe Leserin, Zugang zum ‹coolen Prekariat› und zur digitalen Bohème hat, weiß, daß diese Webseitenmacher, Musiker, Künstler, Kulturerzeuger mit ihrem Einkommen keine großen Sprünge machen können. Und von einer angemessenen Krankenversicherung oder einer Rentenvorsorge mit Hilfe der ‹Künstlersozialkasse› ist hier noch nicht einmal die Rede.

    Wenn das hoffende Prekariat in dem Sinne unpolitisch ist, als es die Systembedingungen unserer Gesellschaft akzeptiert, so ist das coole Prekariat politisch, indem es sich den Systembedingungen schlicht entzieht, so gut das eben geht.


    Das Wörterbuch

    Naturgemäß können Politiker und Macher als Handlanger des Kapitals und als Exegeten des Wörterbuchs der Herrschaft nicht zulassen, daß man von ihnen behauptet, sie würden sich um einige Millionen schlecht oder gut ausgebildete Bürger und Bürgerinnen in prekären Verhältnissen nicht kümmern. Da das Faktum einer sich stetig weiter vergrößernden ‹Unterschicht› und einer Klasse von Hochschulabsolventen in prekären Arbeits-Verhältnissen seriös nicht zu bestreiten ist, läßt man sich etwas einfallen.

    Sehr einfach – und besonders dreist – wäre es zum Beispiel, den Begriff ‹Unterschicht› schlicht abzulehnen. Genau dies tut Franz Müntefering von der ‹Sozialdemokratischen Partei Deutschlands›, «weil er (der Begriff Unterschicht) soziale Benachteiligung stigmatisiere». Der Bundeswirtschaftsminister Michael Glos von der ‹Christlich-Sozialen Union› pflichtet ihm als Christ bei und sagt: «Es gibt keine Schichten in Deutschland», um dann noch einen netten Schlenker anzufügen, indem er den Begriff ‹Unterschicht› in die Kategorie «Soziologen-Deutsch oder Undeutsch» einordnet. Das ist klug, denn zum einen hat er sofort die Angehörigen der ‹Unterschicht› auf seiner Seite, die sich unter diesem Wort gar nichts vorstellen können, und zum anderen läßt er damit einen Konnotationshof anklingen, in dem nahe gelegt wird, daß von Soziologen und deren ‹Soziologen-Undeutsch› eh nicht viel zu halten ist und daß man deswegen in naher Zukunft an den ‹Elite-Universitäten› und in den ‹Exzellenz-Clustern› auf deren Mitarbeit verzichten können wird. Sehr lustig ist es auch, sich über den Begriff ‹Prekariat› lustig zu machen und kokett anzudeuten, daß dies Wort ja nicht einmal von den Betroffenen selbst verstanden werde. Ja, so geht das: In der Sprache, mit der Sprache ist alles möglich.

    Man kann auch viel umfassender und radikaler vorgehen und sich mit den Begriffen ‹Unterschicht›, ‹Prekariat› oder gar ‹Armut› gar nicht erst auseinander setzen, indem man viel weiter ausholt und einmal ganz grundsätzlich das Hauptübel in unserer Gesellschaft und den Hauptfeind eines jeden guten Christen beim Namen nennt: Die Gewerkschaften! Diese seien «das eigentliche Standorthindernis für Deutschland», sagt etwa Markus Söder, der Generalsekretär der ‹Christlich-Sozialen Union›, unter dem tosenden Jubel junger Christen! Fragen wir kurz zurück: Ohne die Gewerkschaften gäbe es kein Prekariat? Saudumm ist das. Basta.

    Um das derzeitige Wörterbuch der Herrschenden zum Thema Prekariat abzurunden nehmen wir noch drei Meinungen von Menschen hinzu, die sich vom finalen Kapitalismus viel versprechen:

    Ein sogenannter Zukunftsforscher, Matthias Horx mit Namen, meint, sich mit dem Ausruf «Lange lebe das Prekariat» bei den Herren des Wörterbuchs interessant machen zu können, indem er die Zeit preist, in der es keine feste Anstellungen sondern nur noch Herausforderungen geben wird. Selbstverständlich arbeiten in seinem ‹Institut› Praktikanten. Fragt sich nur, ob mit oder ohne Entgelt.

    Ein sogenannter Motivator, Jürgen Höller mit Namen, und wegen Meineid, Untreue und vorsätzlichem Bankrott rechtskräftig zu drei Jahren Haft verurteilt, möchte das Wort ‹Armut› anders verstanden wissen. Deswegen hat er sich dem Kapital angedient mit dem geflügelten Wort: «Armut ist arm an Mut!»

    Und eine Kultur- und Lifestyle-Ikone der Generation Golf, Ulf Poschardt mit Namen, darf sagen, «dem Unterschied zwischen arm und reich gehe jener zwischen faul und fleißig voran.» Sie haben Recht, lieber Leser und liebe Leserin, wer so etwas meint, darf auch schon mal für die berühmte christliche ‹Zeitung› «Welt am Sonntag» arbeiten.

    Fassen wir zusammen: Abgehängtes, hoffendes und cooles Prekariat werden weiter wachsen, und Armut – nicht nur im abgehängten Prekariat und bei den vielen arbeitslosen Hochschulabsolventen, sondern gerade auch bei den freiberuflich Kulturschaffenden – wird zunehmen. Worin besteht angesichts dieser ‹Lage› die Aufgabe eines gewählten Politikers? Nun, er wird bestreiten, daß das, was ohnehin eintreten wird, eintreten wird. Worin besteht die trennscharfe Aufgabe eines Zukunftsforschers? Nun, er wird das begrüßen, was ohnehin eintreten wird. Und worin besteht die Aufgabe von Motivatoren, Lifestyle-Ikonen und anderen opportunistischen Trittbrettfahrern des finalen neoliberalen Kapitalismus? Ach, das ist nicht der Rede wert.



    Erstellt: 21. Oktober 2006 – letzte Überarbeitung: 27. Oktober 2006
    Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung.
    Alle Rechte vorbehalten.
    Bitte senden Sie Ihre Kommentare zu diesem Text per E-Mail
    an unseren Sachbearbeiter Dr. Artus P. Feldmann.